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Wissenswertes über die Westerngitarre

Erfahre in diesem Beitrag alles Wichtige, was du über Westerngitarren wissen musst.

Geschichte der Westerngitarre

Während Antonio de Torres maßgeblich zur Entwicklung der Gitarre als Konzertinstrument auf dem europäischen Kontinent beitrug, ebnete Christian Friedrich Martin und seine Firma C.F.Martin mit der Einführung des X-Bracing den Weg für die Weiterentwicklung, die schließlich zur Entstehung von Folk- und Westerngitarren mit Stahlsaiten führte. Ab dem Jahr 1916 brachte Martin die ersten Deadnought-Gitarren auf den Markt, die für längere Zeit als die größte Bauform für Gitarren galten. Ab 1929 fertigte C.F. Martin Gitarren, bei denen der Hals erst am vierzehnten Bund in den Korpus überging.

In den 1930er Jahren traten die Gibson Guitar Corportation und Epiphone als bedeutende Konkurrenten von C.F. Martin auf. Gibson revolutionierte die Branche durch die Einführung von einstellbaren metallenen Spannstäben (truss rods), die in die Hälse der Instrumente versenkt wurden. Diese Innovation führte zur Etablierung der heutzutage üblichen Bauform von Folk- und Westerngitarren mit X-Bracin, großem Korpus, truss rods und Stahlsaiten.

Die Westerngitarre verbreitete sich im 20. Jahrhundert rasch in der ganzen Welt. Sie wurde zum beliebten Instrument für Musiker in vielen Musikgenres, darunter Country, Folk, Rock, Blues und Jazz. Die Westerngitarre ist ein vielseitiges Instrument, das für eine große Bandbreite an Stilen geeignet ist. Sie ist ein beliebtes Instrument für Anfänger und Profis gleichermaßen.

Bauweise

Die Bauweise einer Westerngitarre kann je nach Hersteller und Modell variieren. Hier sind einige grundlegende Elemente und Merkmale, die typisch für die meisten Westerngitarren sind:

Korpus

Der Körper einer Westerngitarre ist normalerweise größer als der einer klassischen Gitarre. Es gibt verschiedene Formen, darunter die klassische Dreadnought-Form, Jumbo, Grand Auditorium und mehr. Der Korpus besteht aus Holz und ist oft aus laminierten oder massiven Hölzern gefertigt.

 

Decke

Die Decke ist der obere Teil des Gitarrenkorpus und beeinflusst stark den Klang. Hochwertige Westerngitarren haben oft massive Decken, während preisgünstigere Modelle laminierte Decken haben. Beliebte Deckenholzarten sind Fichte, Zeder oder Mahagoni.

Boden und Zargen

Der Boden und die Zargen bilden den Rest des Korpus. Hölzer wie Mahagoni oder Ahorn werden hier verwendet und tragen zur Formung des Klangs bei. Mahagoni verleiht Wärme und Tiefe, während Ahorn klare Höhen und eine schnelle Ansprache bietet.

 

 

Hals

Der Hals einer Westerngitarre besteht normalerweise aus Holz, oft aus Mahagoni oder Ahorn. Der Hals wird in der Regel mit dem Korpus verschraubt oder geleimt. Die Rückseite des Halses kann einen leicht gebogenen Abschnitt haben, um das Spielen zu erleichtern.

Griffbrett

Das Griffbrett ist der Bereich des Halses, auf dem die Saiten über die Bünde gedrückt werden, um verschiedene Töne zu erzeugen. Griffbretter sind oft aus Palisander oder Ebenholz gefertigt.

Kopfplatte

Die Kopfplatte befindet sich am oberen Ende des Halses und trägt die Stimmmechaniken. Hier werden die Saiten aufgewickelt und gestimmt. Die Form der Kopfplatte ist oft  markenspezifisch und trägt zur ästhetischen Identität der Gitarre bei.

Bünde

Auf dem Griffbrett befinden sich metallene Bünde, die das Spielen von verschiedenen Tönen und Akkorden ermöglichen. Ihre Anzahl varriert je nach Modell. In der Regel besitzt eine Westerngitarre 22 Bünde.

Steg

Der Steg befindet sich auf der Decke der Gitarre und hält die Saiten über dem Resonanzkörper. Die Saiten sind normalerweise an einem Steg befestigt, der entweder fest oder durch Pins gehalten wird.

 

 

Saiten 

Westerngitarren haben in der Regel Stahlsaiten, im Gegensatz zu den Nylonsaiten, die oft bei klassischen Gitarren verwendet werden. Die Mechaniken am Kopf der Gitarre ermöglichen das Stimmen der Saiten. Stahlsaiten haben einen deutlich stärkeren Zug als Nylonsaiten. Dies kann für Gitarre Anfänger zu einem unangenehmen Spielgefühl führen, da sich erst noch eine dünne Hornhaut auf den Fingerspitzen bilden muss.

Tonabnehmer (optional)

Viele moderne Westerngitarren sind mit Tonabnehmern ausgestattet, um den Klang elektrisch zu verstärken. Dies macht sie besonders für Bühnenauftritte und Aufnahmen geeignet.

 

Spielweise und Techniken

1. Strumming und Flatpicking

Strumming ist eine grundlegende Technik, bei der die Saiten der Gitarre mit den Fingern oder einem Plektrum in einer rhythmischen Bewegung geschlagen werden. Diese Technik eignet sich besonders gut für rhythmische Begleitungen in Genres wie Folk, Country und Pop.

Beim Flatpicking wird ein Plektrum verwendet, um die Saiten der Gitarre zu spielen. Diese Technik ermöglicht präzise Anschläge und ist besonders in Bluegrass und Country-Musik weit verbreitet.

2. Fingerstyle

Fingerpicking ist eine Technik, bei der die Finger der rechten Hand verwendet werden, um die Saiten individuell zu zupfen. Diese Methode erzeugt komplexe Melodien und Harmonien und wird oft in Folk, Blues und Hazz eingesetzt.

Travis-Picking, benannt nach dem legendären Gitarristen Merle Travis, ist eine spezielle Zupftechnik, bei der die Daumen abwechselnd die Basssaiten spielen, während die restlichen Finger Melodien auf den höheren Saiten erzeugen.

3. Slide-Techniken

Bei der Slide-Technik wird ein Metall- oder Glasröhrchen (Slide) über die Saiten geschoben, um Glissandi und expressive Töne zu erzeugen. Diese Technik ist charakteristisch für Blues und Countrymusik.

4. Percussive Spieltechniken

Das Tapping beinhaltet das Klopfen der Finger auf die Saiten, um Töne zu erzeugen. Diese Technik, die oft mit Rock- und Metal-Gitarrenspiel assoziiert wird, kann auch auf der Westerngitarre in verschiedenen Genres verwendet werden.

Außerdem können Gitarristen den Korpus der Westerngitarre als perkussives Element verwenden, indem sie auf ihn klopfen oder trommeln. Diese Technik fügt der Musik eine rhythmische Dimensio hinzu und wird oft Akustik- und Fingerstyle-Stücken eingesetzt wie die von Tommy Emmanuel.

 

Die Grifftechnik 

Grundgriffe

Grundgriffe sind Griffe, die für die meisten Akkorde und Melodien verwendet werden. Diese Griffe sollten Anfänger als erstes lernen. Zu den Grundgriffe gehören Akkorde wie E-Dur, G-Dur, A-Moll, D-Dur und C-Dur.

Barrégriffe

Barrégriffe sind Griffe, bei denen ein Finger mehrere Saiten gleichzeitig abgreift. Diese Griffe sind schwieriger zu erlernen, aber sie ermöglichen dem Gitarristen, komplexere Akkorde und Melodien zu spielen. Typisch ist hierbei, dass mit dem Zeigefinger über die vollständige oder fast vollständige Breite des Griffbretts gegriffen wird.

Spanngriffe

Spanngriffe sind Griffe, bei denen die Finger über mehrere Bünde greifen müssen. Diese Griffe sind ebenfalls schwieriger zu erlernen, aber sie ermöglichen dem Gitarristen, einen größeren Tonumfang zu erreichen.

Der Klang

Der Klang der Westerngitarre wird maßgeblich von 2 verschiedenen Faktoren beeinflusst.

Art des Holzes

  • Fichte (engl. "Spruce"):  Fichte gilt für viele Gitarrenbauern die erste Wahl wenn es um die Fertigung der Gitarrendecken geht. Diese Hölzer sorgen für einen warmen und offenen Ton. Fichte wird in verschiedenen Güteklasse verarbeitet und teilt sich zudem noch in weitere Unterarten auf wie:
    • Engelmannfichte
    • Adirondackfichte / Rotfichte
    • Sitka-Fichte
  • Zeder: Zeder wird ebenso häufig als Material für Gitarrendecken genutzt. Anders als die Fichte, ist Zeder ein eher weiches und elastisches Holz. Somit eignet sich Zeder eher für stahlbeseitete Fingerstyle-Akustkgitarren. Zeder hat eine schnelle Ansprache, weiche Bässe und einen insgesamt wärmeren Sound. Gitarren mit Zedernholz müssen in der Regel nicht erst eingespielt werden.
  • Mahagoni: Eines der beliebtesten Hölzer unter Gitarrenbauern, da es sich leicht und vielfältig bearbeiten lässt. Es wird von manchen Gitarrenbauern für alle Elemente einer Akustikgitarre genutzt. Meistens handelt es sich in diesem Fall um eher günstige Instrumente, die vor allem für den Einstieg ein gutes Allrounder-Instrument bietet. Der Klang von Gitarren aus Mahagoni lässt sich als hell, klar und kompakt beschreiben.
  • Palisander (engl. "Rosewood"): Palisander ist ein beliebtes Holz, welches häufig in höherwertigen Modellen verarbeitet wird. Die weitest verbreitete Variante ist hierbei ostindischer Palisander. Mittlerweile wird bei hochpreisigen Modellen auch Madagaskar Palisander eingesetzt. Gitarren aus Rio-Palisander werden heutzutage noch noch aus alten Beständen gefertigt, da Rio-Palisander mittlerweile auf der CITES-Liste der bedrohten Arten steht. Der Klang von Palisander liefert mächtige Bässe und detailreiche Mitten. 
  • Ahorn (engl. "Maple"): Ahorn ist eines der härtesten Hölzer mit einer dichten Maserung, wird jedoch eher selten für Akustik-Gitarren verwendet. Ahorn findet meistens Verwendung in der Bearbeitung von Hälsen und Griffbretter.
  • Ebenholz (engl. "Ebony): Ebenholz wird  bei vielen High-End-Gitarren beim Bau der Griffbretter benutzt. Ebenholz besitzt eine hohe Dichte und eine äußerst dunkle, schwarz glänzende Oberfläche. 

 

Bauweise

Die Bauweise einer Westerngitarre ist der andere große Faktor wenn es um den Klang einer Westerngitarre geht. Hierzu haben wir bereits einen extra Blog Artikel geschrieben. Erfahre mehr hier

 

Pflege einer Westerngitarre

Die Westerngitarre ist in der Regel etwas robuster Instrument, das regelmäßig gepflegt werden muss, um ihren Wert und ihren Klang zu erhalten.

Regelmäßige Reinigung
Die Westerngitarre sollte nach jedem Spielen mit einem weichen Tuch abgewischt werden, um Schweiß und Schmutz zu entfernen. Bei Bedarf kann die Gitarre auch mit einem milden Reinigungsmittel gereinigt werden.

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Regelmäßige Wartung

Die Westerngitarre sollte von einem qualifizierten Gitarrenbauer oder Fachhändler regelmäßig gewartet werden. Bei der Wartung wird die Gitarre auf Schäden untersucht, gegebenenfalls repariert, eingestellt und gereinigt.


Weitere Pflegemaßnahmen

Die Westerngitarre sollte immer in einem trockenen, vor Sonne und Hitze geschützten Raum aufbewahrt werden. Die Gitarre sollte nicht in direkter Nähe von Heizkörpern oder anderen Wärmequellen aufbewahrt werden.

Wir geben dazu folgende Tipps:

  • Verwende nur weiche, fusselfreie Tücher zur Reinigung der Gitarre.
  • Wische die Gitarre nach jedem Spielen ab, um Schweiß und Schmutz zu entfernen.
  • Lasse die Gitarre nicht in der Nähe von Wärmequellen oder Feuchtigkeit liegen.
  • Vermeide den Kontakt der Gitarre mit scharfen Gegenständen.
  • Wenn die Gitarre nicht gespielt wird, sollte sie in einem Koffer oder einem anderen Schutzbehältnis (z.B. Gigbag) aufbewahrt werden.

 

Bekannte Hersteller

Alhambra Cort Crafter Fender
Ibanez Seagull Guitars Sigma Simon & Patrick
Yamaha      

 

 

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