Geschichte der Konzertgitarre
Die Konzertgitarre hat ihren Ursprung in Spanien im 17. Jahrhundert. Sie entwickelte sich aus der Laute und der Vihuela und wurde zunächst mit Darmsaiten bespannt. Im 20. Jahrhundert wurden dann Nylonsaiten eingeführt, die den Klang der Gitarre weicher und warmer machten und zudem zu einer höheren Stimmstabilität beitrugen.
In der frühen Neuzeit war die Konzertgitarre ein beliebtes Instrument in der Volksmusik. Im 18. Jahrhundert wurde sie dann zum wichtigsten Instrument in der klassischen Musik. Komponisten wie Johann Sebastian Bach, Fernando Sor und Francisco Tárrega schrieben zahlreiche Werke für die Konzertgitarre.
Im 20. Jahrhundert wurde die Konzertgitarre auch in anderen Musikstilen zunehmend eingesetzt. Flamenco-Gitarristen wie Paco de Lucia und Tomatito entwickelten einen eigenen, virtuosen Stil, der die Konzertgitarre zu einem zentralen Instrument des Flamenco machte. Tango-Gitarristen wie Astor Piazzolla setzten die Konzertgitarre ein, um neue, experimentelle Klangwelten zu erschaffen. Jazz-Gitarristen wie Andrés Segovia und John Williams machten die Konzertgitarre zu einem wichtigen Instrument in der Jazzmusik.
Bauweise
Die Konzertgitarre besteht aus einem Korpus, der in Decke, Zargen und Boden unterteilt ist. Die Decke ist aus Fichtenholz oder Zedernholz gefertigt, die Zargen und der Boden aus Palisander, Mahagoni oder anderen Hölzern. Der Hals ist aus Mahagoni oder Ahorn und hat ein breites Griffbrett mit Bundstäben.
Die Decke der Konzertgitarre ist veranwortlich für den Klang des Instruments. Sie ist in der Regel aus einem einzigen Stück Holz gefertigt und wird mit einem dünnen Blatt Fichtenholz oder Zedernholt bespannt. Die Zargen und der Boden tragen ebenfalls zur Klangbildung bei. Sie sind in der Regel aus mehreren Schichten Holz gefertigt und werden mit einem dickeren Blatt Fichtenholz oder Zedernholz bespannt.
Spielweise und Techniken
Die Konzertgitarre wird mit den Fingern der rechten und linken Hand gespielt. Die rechte Hand ist für das Zupfen der Saiten verantwortlich. Die linke Hand ist für das Greifen der Saiten auf dem Griffbrett verantwortlich (bei Linkshändern dementsprechend anders herum.) Sie wird je zwischen die Beine und auf den, je nach Ausrichtung, auf den linken oder rechten Schenkel gelegt.
Die Zupftechnik für die Konzertgitarre ist komplex und erfordert viel Übung. Es gibt verschiedene Arten der Zupftechnik, darunter:
Pulsieren
Das Pulsieren ist eine einfache Zupftechnik, bei der die Saiten in gleichmäßigen Abständen gezupft werden. Diese Technik wird häufig in der Volksmusik verwendet.
Arpeggio
Ein Arpeggio ist eine Akkordzerlegung, bei der die einzelnen Saiten eines Akkords nacheinander gezupft werden. Ein einfaches Arpeggio lässt sich durch das Greifen eines Akkordes und dem Spielen der einzelnen Saiten in einem gleichmäßigen Muster (z.B. nur von tief nach hoch in gleichmäßigen Abständen zupfen oder umgekehrt) erzeugen. Diese Technik wird häufig in der klassischen Musik verwendet.
Melodie
Eine Melodie ist eine Folge von Tönen, die in einer bestimmten Tonart und Rhythmik gespielt wird. Melodien Diese Technik wird in allen Musikstilen verwendet.
Die Grifftechnik
Grundgriffe
Grundgriffe sind Griffe, die für die meisten Akkorde und Melodien verwendet werden. Diese Griffe sollten Anfänger als erstes lernen. Zu den Grundgriffe gehören Akkorde wie E-Dur, G-Dur, A-Moll, D-Dur und C-Dur.
Barrégriffe
Barrégriffe sind Griffe, bei denen ein Finger mehrere Saiten gleichzeitig abgreift. Diese Griffe sind schwieriger zu erlernen, aber sie ermöglichen dem Gitarristen, komplexere Akkorde und Melodien zu spielen. Typisch ist hierbei, dass mit dem Zeigefinger über die vollständige oder fast vollständige Breite des Griffbretts gegriffen wird.
Spanngriffe
Spanngriffe sind Griffe, bei denen die Finger über mehrere Bünde greifen müssen. Diese Griffe sind ebenfalls schwieriger zu erlernen, aber sie ermöglichen dem Gitarristen, einen größeren Tonumfang zu erreichen.
Der Klang
Der Klang der Konzertgitarre wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst.
Art des Holzes
Holzarten wie Fichte und Zeder erzeugen einen hellen, strahlenden Klang, während Holzarten wie Palisander und Mahgoni einen wärmeren, volleren Klang erzeugen.
Bauweise
Die Bauweise der Konzertgitarre beeinflusst die Lautstärke und den Sustain des Klangs.
Die Größe der Konzertgitarre hat einen Einfluss auf den Klang. Typischerweise werden die Größen einer Konzertgitarre in Teilgrößen angegeben. Gängige Größen sind 1/2, 3/4, 4/4 oder 7/8. Hierbei ist anzumerken, dass die Wahl der Größe an der eigenen Körpergröße zu orientieren ist.
Körpergröße | empfohlene Gitarrengröße | ~Mensur |
ab ca. 1,60m | 4/4 Gitarre | 63 - 65 cm |
1,45m - 1,60m | 7/8 Gitarre | 62 - 63 cm |
1,30m - 1,55m | 3/4 Gitarre | 58 - 62 cm |
1,15m - 1,35m | 1/2 Gitarre | 53 - 55 cm |
1,10m - 1,25m | 1/4 Gitarre | 47 - 49 cm |
bis 1,10m | 1/8 Gitarre | 40 - 44 cm |
Die Mensur ist der Abstand zwischen dem Sattel und dem Steg. Je nach Länge der Mensur kann die Gitarre in verschiedene Stimmungen gebracht werden ohne zu schnarren oder zu steif zu werden.
Die Rippen sind die vertikalen Verbindungen zwischen den Zargen. Sie befinden sich auf der Innenseite des Koprus. Je nach Anzahl der Rippen verändert sich das Schwingungsverhaltens des Korpus und somit der Klang.
Die Höhe des Stegls nimmt ebenfalls Einfluss auf den Klang. Je nach Höhe des Steges ändert sich der Abstand der Saiten zum Schallloch und somit die eingehende Schwingung.
Durch eine Reihe verschiedener Faktoren, kann sich über die Zeit die Holzbeschaffenheit verändern. Durch Transport, Luftfeuchtigkeit, Wärme oder Sonneneinstrahlung kann sich Holz als Naturmaterial verändern oder sogar verformen. Diese Materialveränderung kann sich somit massiv auf den Klang deines Instrumentes auswirken.
Pflege einer Konzertgitarre
Die Konzertgitarre ist ein empfindliches Instrument, das regelmäßig gepflegt werdem muss, um ihren Wert und ihren Klang zu erhalten.
Regelmäßige Reinigung
Die Konzertgitarre sollte nach jedem Spielen mit einem weichen Tuch abgewischt werden, um Schweiß und Schmutz zu entfernen. Bei Bedarf kann die Gitarre auch mit einem milden Reinigungsmittel gereinigt werden.
Auf die richtige Stimmung achten
Achte vor dem Spielen darauf, dass deine Gitarre in der richtigen Stimmung ist. Die typische Standardstimmung ist:
Saite | Ton |
6 | E |
5 | A |
4 | d |
3 | g |
2 | h(b) |
1 | e |
Regelmäßige Wartung
Die Konzertgitarre sollte von einem qualifizierten Gitarrenbauer oder Fachhändler regelmäßig gewartet werden. Bei der Wartung wird die Gitarre auf Schäden untersucht, gegebenenfalls repariert, eingestellt und gereinigt.
Weitere Pflegemaßnahmen
Die Konzertgitarre sollte immer in einem trockenen, vor Sonne und Hitze geschützten Raum aufbewahrt werden. Die Gitarre sollte nicht in direkter Nähe von Heizkörpern oder anderen Wärmequellen aufbewahrt werden.
Wir geben dazu folgende Tipps:
- Verwende nur weiche, fusselfreie Tücher zur Reinigung der Gitarre.
- Wische die Gitarre nach jedem Spielen ab, um Schweiß und Schmutz zu entfernen.
- Lasse die Gitarre nicht in der Nähe von Wärmequellen oder Feuchtigkeit liegen.
- Vermeide den Kontakt der Gitarre mit scharfen Gegenständen.
- Wenn die Gitarre nicht gespielt wird, sollte sie in einem Koffer oder einem anderen Schutzbehältnis (z.B. Gigbag) aufbewahrt werden.
Bekannte Hersteller
Ortega | Hanica | Admira | Amano |
Cort | Felipe Conde | Granada | La Mancha |
Yamaha | Godin | Alhambra |