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Die Blockflöte - Wissenswertes zum Instrument

Als Anfängerinstrument eignet sich die Blockflöte besonders gut. Wer zuerst einmal Notenlesen und den grundlegenden Umgang mit Musik erlernen möchte, der ist mit der Sopranblockflöte gut beraten. Zunächst hat sie den Vorteil, dass es nicht schwer ist, darauf gleich zu Beginn einen Ton zu spielen, der gar nicht schlecht klingt.

Die Blockflöte ist ein Instrument mit einer langen historischen Vergangenheit. Um die Musik der verschiedenen Epochen mit der Blockflöte richtig spielen zu können, muss man sich mit vielen musikalischen Stilen intensiv vertraut machen und eine Vielzahl von Blockflöten beherrschen, von denen fast jede wieder eine besondere Griffweise und einen speziellen Umgang erfordert.

1. Die Blockflötenfamilie:

Die Blockflötenfamilie

 

Das Schema zeigt den Zusammenhang zwischen Länge, Frequenz und Tonhöhe einer Blockflöte. Je länger die Blockflöte ist, desto tiefer klingt sie und desto niedriger ist die Frequenz der Töne.

Die Stimmungen der Flöten (fettgedruckt sind die gängigen Stimmungen):

Garklein Flöte in C          tiefster Ton C3

Sopranino Flöte in F     tiefster Ton F2

Sopran Flöte in C          tiefster Ton C2

Alt Flöte in F                 tiefster Ton F1

Alt Flöte in G                  tiefster Ton G1

Tenor Flöte in C            tiefster Ton C1

Bass Flöte in F              tiefster Ton f

Großbass Flöte in C      tiefster Ton c


Pentatonische Flöte:

Bereits im Rahmen der musikalischen Früherziehung kann mit dem Flötenunterricht begonnen werden. Kein Instrument ist hierfür besser geeignet und leichter zu erlernen als die Fünftonflöte. Diese Flöte ist ideal, um Kinder spielerisch an die Musik heranzuführen. Durch die Reduzierung spieltechnischer Probleme auf das absolut Nötige. Tonumfang: d2, e2, g2, a2, h2, d3, e3. Die Grundstimmung des Instruments ist in D.

2. Griffweise: Deutsch oder Barock?

Die meisten Schulblockflöten werden nach wie vor in beiden Griffweisen angeboten, so dass beim Kauf eine Entscheidung für die eine oder andere Griffweise ansteht.

Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal ist der Ton F (Sopran), der bei der deutschen Griffweise zunächst einfacher zu greifen ist (gegenüber dem Gabelgriff der barocken Griffweise, s. u.). Doch muss bedacht werden, dass diese Vereinfachung mit gravierenden Intonationsmängeln erkauft wird, sobald man die Stammtonleiter des Instrumentes verlässt: Schon beim Ton Fis werden komplizierte Griffe notwendig, um noch eine saubere Intonation zu erreichen.

Häufig werden die Doppellöcher C/Cis und D/Dis (Sopranblockflöte) als Kennzeichen der barocken Griffweise angesehen. Die Doppellöcher sind aber bei beiden Griffweisen möglich.

Griffweise deutsch: 3. Loch von unten sehr klein

Griffweise barock: 3. Loch von unten sehr groß

Deutsche und barocke Griffweise

3. Einfachloch oder Doppelloch?

Es gibt folgende Varianten (Fett Standard):

Barocke Griffweise mit Doppelloch

Barocke Griffweise mit Einfachloch

Deutsche Griffweise mit Doppelloch

Deutsche Griffweise mit Einfachloch

Chromatische Töne C/Cis und D/Dis müssen zu Hälfte geöffnet gegriffen werden. Dies ist mit Doppelloch-Instrumenten wesentlich einfacher. Es wird davon ausgegangen, dass Anfänger mit deutschem Griffsystem diese Halbtöne selten benötigen. Daher sind diese Instrumente häufiger mit Einfachloch anzutreffen.

4. Knick und Klappen:

Instrumente in tieferen Stimmungen (v.a Tenor, Bass und Großbass) werden optional auch in „Knick“-Versionen angeboten. Hierbei ist das Kopfstück „abgekröpft“. Dies erleichtert kleineren Spielern die angenehme Haltung des Instruments. Darüber hinaus gibt es Versionen mit Klappen im tiefen Bereich (C/Cis, D/Dis) auch dies unterstützt eine ergonomische Haltung des Instruments. 

5. Bestandteile der Blockflöten:

Bestandteile der Blockflöten

Kopfstück der Blockflöte

Klappen der Blockflöte

6. Holzarten/Materialien:

Blockflöten für den musikalischen Einstieg (Schulblockflöten sowie die Unterstücke) sind überwiegend aus Ahorn- und in geringerem Maße auch aus Birnbaumholz. Beide Hölzer zeichnen sich durch einen warmen und eher weichen Klang aus. Sie werden auch in einer außen gebeizten Version angeboten, wobei die Beize lediglich eine optische Veredelung ist, die sich auf Klang und Haltbarkeit des Instruments nicht auswirkt.

Der Spieler kann sich zwischen den genannten Holzarten nach seinem persönlichen Geschmack entscheiden. Am weichsten in Material und Klang sind Ahorn und Birne, am härtesten sind Ebenholz und Grenadill. Beize verändert weder die Klang- noch die Materialeigenschaften der Hölzer.

Als Grundregel gilt: 

Ein hartes Holz klingt härter und obertonreicher, der dadurch brillantere Klang ist jedoch weniger flexibel. Ein weiches Holz klingt weicher, grundtöniger und mischfähiger, der Klang aber im Ganzen modulationsfähiger. Für das Ensemblespiel, aber z. B. auch für eine modulationsfähige angenehme Höhe empfiehlt sich also eher ein weicheres Holz – für den solistischen Einsatz, vor allem im Ensemble mit anderen modernen Instrumenten ein härteres Holz mit kräftigem, obertonreichem Klang.

Material des Blocks:

Der Block besteht aus Zedernholz. Es wächst in Kenia und Florida, ist beige oder rötlich und quillt relativ wenig, wenn es Wasser aufnimmt. Diese Eigenschaft ist wichtig, damit sich der Windkanal so wenig wie möglich in seinen Maßen verändert.

Der Block wird von oben in das Kopfstück der Blockflöte eingesetzt und besteht aus dem Blockkörper und der Blockbahn. Die Blockbahn muss eine glatte, saubere Oberfläche aufweisen, damit die Blasluft nicht ungünstig verwirbelt wird.

Holz versus Plastik:

Holz:
- hervorragende klangliche Eigenschaften
- erfordert gewisse Sensibilität im Umgang

Plastik (Kopf oder Korpus):
- sehr robust
- werden weniger schnell „heiser“ beim Spiel mit sehr viel Speichel, ideal für Kinder

Ahorn    -    Birnbaum    -    Palisander    -    Buchsbaum    -    Pflaume    -    Olive    -    Rosenholz    -    Grenadill

7. Sind Linkshänder-Blockflöten sinnvoll?

Wer auf der Linkshänderflöte lernt, muss später mit Nachteilen rechnen:

  • Er wird immer auf sein eigenes, speziell für ihn angefertigtes Instrument angewiesen sein.
  • Er wird seine Instrumente nicht aus einer Vielzahl von Blockflöten aussuchen können.
  • Der Second-Hand-Markt für Blockflöten wird ihm verschlossen sein.
  • Im Ensemble wird er nicht flexibel auf die Besetzungserfordernisse reagieren können, es sei denn, er hat selbst genügend eigene Instrumente oder er spielt in einem Linkshänder-Ensemble, so dass der übliche Blockflötentausch möglich ist.

Wer jedoch auf eine Linkshänderflöte nicht verzichten will, der findet sie im Angebot im Bereich der Schulblockflöten.

8. Geschichtlicher Hintergrund

Die Blockflöte ist ein "Luftinstrument", worauf auch ihr Name hinweist, der auf das lateinische ´flautus´ (Hauch, Wind, Blasen) zurückgeht. Blockflöten gibt es seit Jahrtausenden bei allen Völkern und Kulturen. Die Blockflöte gehört mit zu den ältesten und auch heute noch gespielten Instrumenten. Funde weisen Frühformen der Blockflöte (Knochenflöten) in England und Nordeuropa seit der Steinzeit auf.

Als Hirteninstrument ins Abendland gebracht, durchwanderte sie die soziologisch untere Schicht der Spielleute und Gaukler, bevor sie in höheren Ständen Einzug hielt. Die Musik der Spielleute war fast immer instrumental und hauptsächlich Tanzmusik - die Popmusik der damaligen Zeit. 

Im 16.Jahrhundert fing man an, Blockflöten in verschiedenen Größen zu bauen und auf ihnen mehrstimmige Musik zu spielen. Ab dem 17.Jahrhundert bis zu Johann Sebastian Bach spielte man die Blockflöte solistisch, auch im Orchester. Es wurde sehr viel virtuose Musik für die Blockflöte komponiert, die vom Spieler ein hohes Maß an technischer Sicherheit verlangte. Die Flöte wurde in Hofkapellen und beim musizierenden Bürgertum sowie bei feierlichen und geselligen Anlässen gespielt.

In der Klassik und Romantik geriet das Instrument in Vergessenheit, bis es Anfang des 20. Jahrhunderts wiederentdeckt wurde. Nach ihrem langen Dornröschenschlaf über fast zwei Jahrhunderte wurde die Blockflöte um 1910 wiederentdeckt. Nun begannen viele bekannte Komponisten neue Stücke für die Blockflöte mit ganz neuen Klängen zu schreiben. Man spielt vom schrillsten Fortissimo bis zum zartesten, kaum hörbaren pianissimo, man singt in das Instrument, spielt Mehrklänge, die Flöte ´spuckt´ und rauscht, haucht und jazzt…

In ihrer Griffweise ist die Blockflöte jedoch als Barockinstrument mit der Traversflöte und Barockoboe, in der Renaissancemusik z.B. mit dem Krummhorn, der Cornamuse oder dem Pommer verwandt. Einem erfahrenen Blockflötisten sind somit die greiftechnischen Voraussetzungen für das Spiel anderer historischer Blasinstrumente gegeben.

 

Quellen: Moeck/Mollenhauer

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